Montag, 31. März 2014

Wörterkurzgeschichte, die es bereits von mir auf Facebook gibt...

Ich habe in einer Facebook Gruppe, diese Kurzgeschichte bereits gepostet gehabt und die Leute dort, haben mir auch die Wörtervorgabe gegeben. :) Hier ist sie nochmal. :)

Wörter:
- Fluoenzierend
-blutend
-Prinzessin
-hass
-satanismus
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Gehasst

Stillschweigend lag ich dort.Auf dem kühlen Marmorboden, mit seinen Schneeweißen fliesen, die im Sommer immer Licht in die sonst so düstere Wohnung brachten.Die Fenster der Wohnung waren klein und verschmutzt und eines von ihnen hatte sogar einen leichten Sprung im Glas.So war alles schon gewesen, als ich hierhergekommen war.Hierher in das kleine Dorf.Ein fremder Ort.Fremde Menschen.Gleichbedeutend mit Einsamkeit.Blutend lag ich auf dem Boden und langsam wurde mir bewusst, dass dies hier das Ende war.Niemand würde mir zur Hilfe eilen.Niemand würde merken, dass hier in dieser Bruchbude, jemand verblutete.Niemandem würde auffallen, dass ich nicht mehr da war. Ich kannte hier kaum jemanden in diesem Dorf und diejenigen, die ich kannte, hatten mich schließlich in diese Lage gebracht. Oder?
Ich würde verbluten. Niemand würde mir helfen. Bedauerte ich das? Nein, denn wenn sich niemand für einen interessierte, war man schon sogut wie tot. Dabei hatte dieses Dorf ein Neuanfang für mich werden sollen, aber vielleicht war der Tod das ja auch. Ein Neuanfang.

Zwei Wochen zuvor:

Langsam lenkte ich mein altes Auto in eine kleine Seitenstraße ein, die mich in mein neues Zuhause bringen würde. Man war ich aufgeregt. Mein Herz pochte nervös. Wie das Flattern eines kleinen Vogels und ständig fuhr ich mir mit meiner Hand, die nicht am Steuer lag, durch meine schwarzen, lockigen Haare. Bei dem Gedanken, wie meine Eltern verdutzt am Tisch gesessen hatten, als ich verkündete, dass ich aufs Land ziehen würde, musste ich noch immer schmunzeln. Doch ich hatte das Land schon immer geliebt. Mit seinem kräftigen Farben und der frischen Luft. Eine ewige Stille, die man in der Stadt niemals finden könnte und Nachbarn die einen genauso gut kannten, wie den eigenen Sohn. In meiner Vorstellung gab es nichts besseres. Ja, der Weg zur Univerität war nun länger und ich musste überhaupt immer und überall mit dem Auto hinfahren, wenn ich irgendetwas besorgen müsste und dennoch freute ich mich. Ich parkte meinen Wagen neben meiner Wohnung und stieg aus. „Morgen.“ grüßte mich, kaum war ich ausgestiegen, eine junge, schlanke und dennoch sehr kleine Frau, die etwa in meinem Alter sein musste. Zumindest schätze ich sie etwa um die Zwanzig. „Mittag, trifft es eher.“ lachte ich und die Frau lächelte kaum wahrnehmbar. „Sind sie neu hier?“, fragte sie dann. „Ja, gerade frisch angekommen.“, antwortete ich und sie streckte mir die Hand entgegen. „Kiara Schilling. Hausnummer 83“ stellte sie sich vor und ich musste lachen. „Linda Mehling. Hausnummer 84.“ Wir schüttelten uns die Hand. „Na, dann störe ich mal nicht länger, Linda.“, sagte das Mädchen und schon war sie an mir vorbei gerauscht und in ihrem Haus verschwunden. Nette Frau.

Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich pudelwohl in meinem neuen Leben trotz der dürftigen Unterkunft.Mein Haus war das Einzige in der Gegend, das so heruntergekommen war. Doch sobald mein Bett und einige andere persönliche Dinge aufgebaut waren, war ich zufrieden. Meine Eltern waren nie reich gewesen, es war für mich also ganz alltäglich. Ich hatte Staubgewicht und den Boden gereinigt. Sobald er sauber war, vermischte sich das wenige Sonnenlicht das durch die Fenster fiel mit dem weißen Fliesen und hinterließen Flouenzierende Farben im Flur. Überall Kleine in Neonfarben leuchtende Regenbögen. An diesem Samstagmorgen stand ich vor dem Spiegel und band mir meine dunklen Haare zu einem Zopf zusammen. Dann schnappte ich mir meine kleine Umhängetasche und verließ das Haus. Endlich wollte ich mal das ganze Dorf sehen. Zu Fuß. Mein Auto hatte heute mal frei.
Ich schlenderte die kleinen Straßen entlang und bewunderte die Umgebung um mich herum. Die meisten dieser Häuser waren in einem sanften gelb oder einem Strahlendem weiß gestrichen und so wirkte das gesamte Dorf wie ein kleines Wunder. Die Gärten waren voller Blumen und Farben und allein ihr Anblick bestärkte mich darin, das Richtige getan zu haben. Dann entdeckte ich eine Gruppe von jungen Frauen, die mir entgegenkamen. Unter ihnen war auch meine erste Bekanntschaft aus diesem Dorf, meine Nachbarin, Kiara. Als sie mich erreichten, blieben sie vor mir stehen und musterten mich. In ihren Blicken lag der pure Hass. Ich unterdrückte ein Schaudern und hoffte vergeblich, dass sie doch noch an mir vorbei gehen würden doch sie taten es nicht. Eisern standen sie vor mir und musterten mich von oben bis unten. Als sich ihre bösen Blicke noch immer nicht von mir genommen hatten, schoss es mir durch den Kopf, dass ihnen der Begriff „Satanismus“ sicher nicht fremd war. Jede Einzelne von ihnen konnte ich mir plötzlich mit Leichtigkeit in solch einer Bewegung vorstellen. „Hi.“, sagte ich schließlich, noch immer etwas unsicher. „Trägst du eigentlich auch mal etwas anderes, als deine wenigen schäbigen Klamotten?“, fragte Kiara in diesem Moment gehässig. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Meine Klamotten waren vielleicht nicht die neusten, aber durchaus passabel. Was bildeten sich diese blöden Kühe überhaupt ein? „Was soll das?“, fragte ich lahm. „Vielleicht solltest du wieder zurück zu deiner Mami ziehen, damit du Geld für neue Klamotten hast, aber wahrscheinlich, sieht es bei deiner Mutter auch nicht besser aus.“ höhnte ein anderes Mädchen. Was hatte ich ihnen denn getan, dass sie mir aus einer Mauer voller Hass und Verachtung entgegenblickten? Jeden Morgen hatte mich Kiara sogar noch höflich gegrüßt und plötzlich stand sie neben ihren Freundinnen und verspottete mich? „Geht mir aus dem Weg.“, schnaubte ich und wollte mich an ihnen vorbei schieben, doch sie stellten sich mir wieder in den Weg. „Nicht einmal eine ordentliche Bude kannst du dir leisten.“, zog Kiara mich weiter auf und ihre blöden Freundinnen kicherten zustimmend. „Komm mal von deinem hohen Ross runter, Prinzessin.“ fauchte ich, drehte mich um und ging erhobenen Hauptes davon. Doch wurde mir bewusst, dass dies sicher nicht die letzte grässliche Begegnung gewesen war.

Damit hatte ich recht behalten. Hättest du doch bloß auf deine Eltern gehört, dachte ich jetzt. Mir war schwindelig und ich hörte ein Merkwürdiges rauschen in meinen Ohren. Außerdem war jegliches Gefühl aus meinen Beinen verschwunden. Ich erinnerte mich daran, wie ich dumm und naiv wie ich manchmal war, Kiara zu mir eingeladen hatte um mit ihr zu reden und mit ihr frieden zu schließen. Erinnerte mich daran, wie ich plötzlich über etwas gestolpert und hart auf den Boden aufgeschlagen war. Erinnerte mich wie mein Bein ein grausames und Schmerzhaftes knacken von sich gegeben hatte und mein Kopf auf den Fliesen aufgeschlagen war. Doch wo Kiara gewesen war, daran erinnerte ich mich nicht. Wo war sie plötzlich hin? War sie für all das verantwortlich? Wieso hasste sie mich so? Was hatte ich ihr denn getan? Das Licht versank nun restlos und ich schloss erschöpft die Augen. Vielleicht holte sie ja Hilfe. Vielleicht war sie zu sich hinüber gelaufen und rief den Krankenwagen. Vielleicht brauchte sie entsetzliche drei Stunden dafür, um den Krankenwagen zu rufen. Oder waren es fünf? Oder zehn Stunden? Plötzlich fühlte sich der Boden nicht länger hart und kalt sondern weich und gemütlich an. Vielleicht lag ich ja doch in meinem Bett. Vielleicht war ich ja niemals von Zuhause fortgegangen. Und vielleicht würde ich in wenigen Stunden, zum Klingeln meines Weckers aufstehen und einen neuen Tag beginnen. Beruhigt ließ ich mich von der Dunkelheit umhüllen. 

Ellen

3 Kommentare:

  1. Ich schaffe es leider nicht die Geschichte jetzt noch zu lesen, aber ich werde es auf jeden Fall noch in den nächsten Tagen tun.

    Wie heißt die Facebook-Gruppe denn? Würde auch gerne mal bei sowas mitmachen =)

    Liebe Grüße
    Luisa

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    1. Freut mich. :)

      Das war eine Buchseite wo ich mal Admin war, bevor ich Facebook gelöscht habe. Das war nur mal eine Zeitvertreib Idee von mir. :)

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