Montag, 30. Januar 2017

Ersetzbar - Gedicht

Ersetzbar

Über sieben Milliarden lebende Menschen hier,
Jede Sekunde mehr gewonnen als verloren,
in der Masse gibt es nur ein wir,
Architekten, Verkäufer und Doktoren.

Auf den ersten Blick sind alle gleich,
kein Unterschied in der ganzen Masse,
in der Menge jeder einzle bleich,
gehen unter in der eigenen Rasse.

Nun sag mir, was anders ist,
Sag mir, was besonders macht,
woran man das “gewisse Etwas” misst,
wie sich Liebe einstellt, so sacht.

Siehst du meine Furcht denn nicht?
Siehst du mich wirklich als Hauptgewinn?
Als wenn alles ohne mich auseinander bricht.
Siehst du nicht, dass ich ersetzbar bin?

Eine Person unter all den Vielen,
und auch unscheinbar noch dazu,
im ewigen Versuch das zu überspielen,
hier, in meinem Bewusstsein, immerzu.

Sag mir nur, warum bloß ich?
So kinderleicht doch auszutauschen.
Warum wählst du gerade mich?
In der Masse nur ein rauschen.

Du fragst, was mich so traurig macht,
fühl mich so blass tief  in mir drin,
weil ein jeder mich austauschbar macht,
weil ich ersetzbar bin.