Montag, 25. Mai 2015

Charly!

Charly

Die Zeit ist stehen geblieben,
die Uhr, die nicht mehr will
die Welt hat nun geschwiegen,
die Zeiger standen still.

Allein die Uhr in mir drinnen,
dreht Rückwärts ihre Runden,
spielt verrückt, wie von Sinnen,
spult zurück, Jahre und Stunden.

Zur Zeit wie wir zusammen,
unsere Runden drehen,
deine Augen vor freude entflammen,
denn Ball nie übersehen.

Und bedrückten mich mal Sachen,
und die Tränen sich schon lösten,
brachtest mich immer zum lachen,
wer soll mich denn jetzt trösten?

Immer an meiner Seite,
mein treuer bester Freund,
überglücklich wenn es schneite,
nie ein Spiel versäumt.

Ohne dich das Haus so leer,
will immer nach dir sehen,
alles fällt unendlich schwer,
musstest du doch gehen?

Wer soll mich beim spazieren begleiten?
Wer springt ängstlich auf meinen Schoß?
Wem erzähle ich alle Einzelheiten?
Wer holt den Ball jetzt bloß?

Ich werd dich nie vergessen,
immer sprudelnd vor Energie,
unsre Zeit war knapp bemessen,
auf wiedersehen, Charly!

Donnerstag, 7. Mai 2015

Worte wie Blei

Worte wie Blei

Zu schwer und zäh, sie auszusprechen,
kleben mir wie Blei im Mund,
werde diesen Bann durchbrechen,
tauch' auf aus dem Untergrund.

Worte, wie ein Stein im Magen,
oder wie ein Mund voll Blei,
doch muss man es sich einfach wagen,
und ich sprech die Seele frei.

Habe oft zu lang geschwiegen,
und zu oft den Moment verpasst,
doch werd ich es nun grade biegen,
und von mir nehmen diese Last.

Worte, wie ein Stein im Magen,
oder wie ein Mund voll Blei,
doch muss man es sich einfach wagen,
und ich sprech die Seele frei.

Ja, ich will das sprechen lernen,
und Fehler gehören auch dazu,
 Stück für Stück die Angst entfernen,
Worte sind doch kein Tabu!

Worte, wie ein Stein im Magen,
oder wie ein Mund voll Blei,
doch muss man es sich einfach wagen,
und ich sprech die Seele frei.

Werd nun alle Wände brechen,
fange nun zu reden an,
ja, dann lern ich doch zu sprechen,
bis ich nie mehr aufhörn kann.