Ich habe in einer Facebook Gruppe, diese Kurzgeschichte bereits gepostet gehabt und die Leute dort, haben mir auch die Wörtervorgabe gegeben. :) Hier ist sie nochmal. :)
Wörter:
-
Fluoenzierend
-blutend
-Prinzessin
-hass
-satanismus
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Gehasst
Stillschweigend
lag ich dort.Auf dem kühlen Marmorboden, mit seinen Schneeweißen
fliesen, die im Sommer immer Licht in die sonst so düstere Wohnung
brachten.Die Fenster der Wohnung waren klein und verschmutzt und
eines von ihnen hatte sogar einen leichten Sprung im Glas.So war
alles schon gewesen, als ich hierhergekommen war.Hierher in das
kleine Dorf.Ein fremder Ort.Fremde Menschen.Gleichbedeutend mit
Einsamkeit.Blutend
lag ich auf dem Boden und langsam wurde mir bewusst, dass dies hier
das Ende war.Niemand würde mir zur Hilfe eilen.Niemand würde
merken, dass hier in dieser Bruchbude, jemand verblutete.Niemandem
würde auffallen, dass ich nicht mehr da war. Ich kannte hier
kaum jemanden in diesem Dorf und diejenigen, die ich kannte, hatten
mich schließlich in diese
Lage
gebracht. Oder?
Ich würde verbluten. Niemand würde mir helfen.
Bedauerte ich das? Nein, denn wenn sich niemand für einen
interessierte, war man schon sogut wie tot. Dabei hatte dieses Dorf
ein Neuanfang für mich werden sollen, aber vielleicht war der Tod
das ja auch. Ein Neuanfang.
Zwei
Wochen zuvor:
Langsam
lenkte ich mein altes Auto in eine kleine Seitenstraße ein, die mich
in mein neues Zuhause bringen würde. Man war ich aufgeregt. Mein
Herz pochte nervös. Wie das Flattern eines kleinen Vogels und
ständig fuhr ich mir mit meiner Hand, die nicht am Steuer lag, durch
meine schwarzen, lockigen Haare. Bei dem Gedanken, wie meine Eltern
verdutzt am Tisch gesessen hatten, als ich verkündete, dass ich aufs
Land ziehen würde, musste ich noch immer schmunzeln. Doch ich hatte
das Land schon immer geliebt. Mit seinem kräftigen Farben und der
frischen Luft. Eine ewige Stille, die man in der Stadt niemals finden
könnte und Nachbarn die einen genauso gut kannten, wie den eigenen
Sohn. In meiner Vorstellung gab es nichts besseres. Ja, der Weg zur
Univerität war nun länger und ich musste überhaupt immer und
überall mit dem Auto hinfahren, wenn ich irgendetwas besorgen müsste
und dennoch freute ich mich. Ich parkte meinen Wagen neben meiner
Wohnung und stieg aus. „Morgen.“ grüßte mich, kaum war ich
ausgestiegen, eine junge, schlanke und dennoch sehr kleine Frau, die
etwa in meinem Alter sein musste. Zumindest schätze ich sie etwa um
die Zwanzig. „Mittag, trifft es eher.“ lachte ich und die Frau
lächelte kaum wahrnehmbar. „Sind sie neu hier?“, fragte sie
dann. „Ja, gerade frisch angekommen.“, antwortete ich und sie
streckte mir die Hand entgegen. „Kiara Schilling. Hausnummer 83“
stellte sie sich vor und ich musste lachen. „Linda Mehling.
Hausnummer 84.“ Wir schüttelten uns die Hand. „Na, dann störe
ich mal nicht länger, Linda.“, sagte das Mädchen und schon war
sie an mir vorbei gerauscht und in ihrem Haus verschwunden. Nette
Frau.
Schon
nach wenigen Tagen fühlte ich mich pudelwohl in meinem neuen Leben
trotz der dürftigen Unterkunft.Mein Haus war das Einzige in der
Gegend, das so heruntergekommen war. Doch sobald mein Bett und einige
andere persönliche Dinge aufgebaut waren, war ich zufrieden. Meine
Eltern waren nie reich gewesen, es war für mich also ganz
alltäglich. Ich hatte Staubgewicht und den Boden gereinigt. Sobald
er sauber war, vermischte sich das wenige Sonnenlicht das durch die
Fenster fiel mit dem weißen Fliesen und hinterließen Flouenzierende
Farben im Flur. Überall Kleine in Neonfarben leuchtende
Regenbögen. An diesem Samstagmorgen stand ich vor dem Spiegel und
band mir meine dunklen Haare zu einem Zopf zusammen. Dann schnappte
ich mir meine kleine Umhängetasche und verließ das Haus. Endlich
wollte ich mal das ganze Dorf sehen. Zu Fuß. Mein Auto hatte heute
mal frei.
Ich
schlenderte die kleinen Straßen entlang und bewunderte die Umgebung
um mich herum. Die meisten dieser Häuser waren in einem sanften gelb
oder einem Strahlendem weiß gestrichen und so wirkte das gesamte
Dorf wie ein kleines Wunder. Die Gärten waren voller Blumen und
Farben und allein ihr Anblick bestärkte mich darin, das Richtige
getan zu haben. Dann entdeckte ich eine Gruppe von jungen Frauen, die
mir entgegenkamen. Unter ihnen war auch meine erste Bekanntschaft aus
diesem Dorf, meine Nachbarin, Kiara. Als sie mich erreichten, blieben
sie vor mir stehen und musterten mich. In ihren Blicken lag der pure
Hass. Ich unterdrückte ein Schaudern und hoffte
vergeblich, dass sie doch noch an mir vorbei gehen würden doch sie
taten es nicht. Eisern standen sie vor mir und musterten mich von
oben bis unten. Als sich ihre bösen Blicke noch immer nicht von mir
genommen hatten, schoss es mir durch den Kopf, dass ihnen der Begriff
„Satanismus“ sicher nicht fremd war. Jede Einzelne von
ihnen konnte ich mir plötzlich mit Leichtigkeit in solch einer
Bewegung vorstellen. „Hi.“, sagte ich schließlich, noch immer
etwas unsicher. „Trägst du eigentlich auch mal etwas anderes, als
deine wenigen schäbigen Klamotten?“, fragte Kiara in diesem Moment
gehässig. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Meine Klamotten waren
vielleicht nicht die neusten, aber durchaus passabel. Was bildeten
sich diese blöden Kühe überhaupt ein? „Was soll das?“, fragte
ich lahm. „Vielleicht solltest du wieder zurück zu deiner Mami
ziehen, damit du Geld für neue Klamotten hast, aber wahrscheinlich,
sieht es bei deiner Mutter auch nicht besser aus.“ höhnte ein
anderes Mädchen. Was hatte ich ihnen denn getan, dass sie mir aus
einer Mauer voller Hass und Verachtung entgegenblickten? Jeden Morgen
hatte mich Kiara sogar noch höflich gegrüßt und plötzlich stand
sie neben ihren Freundinnen und verspottete mich? „Geht mir aus dem
Weg.“, schnaubte ich und wollte mich an ihnen vorbei schieben, doch
sie stellten sich mir wieder in den Weg. „Nicht einmal eine
ordentliche Bude kannst du dir leisten.“, zog Kiara mich weiter auf
und ihre blöden Freundinnen kicherten zustimmend. „Komm mal von
deinem hohen Ross runter, Prinzessin.“ fauchte ich, drehte
mich um und ging erhobenen Hauptes davon. Doch wurde mir bewusst,
dass dies sicher nicht die letzte grässliche Begegnung gewesen war.
Damit
hatte ich recht behalten. Hättest du doch bloß auf deine Eltern
gehört, dachte ich jetzt. Mir war schwindelig und ich hörte ein
Merkwürdiges rauschen in meinen Ohren. Außerdem war jegliches
Gefühl aus meinen Beinen verschwunden. Ich erinnerte mich daran, wie
ich dumm und naiv wie ich manchmal war, Kiara zu mir eingeladen hatte
um mit ihr zu reden und mit ihr frieden zu schließen. Erinnerte mich
daran, wie ich plötzlich über etwas gestolpert und hart auf den
Boden aufgeschlagen war. Erinnerte mich wie mein Bein ein grausames
und Schmerzhaftes knacken von sich gegeben hatte und mein Kopf auf
den Fliesen aufgeschlagen war. Doch wo Kiara gewesen war, daran
erinnerte ich mich nicht. Wo war sie plötzlich hin? War sie für all
das verantwortlich? Wieso hasste sie mich so? Was hatte ich ihr denn
getan? Das Licht versank nun restlos und ich schloss erschöpft die
Augen. Vielleicht holte sie ja Hilfe. Vielleicht war sie zu sich
hinüber gelaufen und rief den Krankenwagen. Vielleicht brauchte sie
entsetzliche drei Stunden dafür, um den Krankenwagen zu rufen. Oder
waren es fünf? Oder zehn Stunden? Plötzlich fühlte sich der Boden
nicht länger hart und kalt sondern weich und gemütlich an.
Vielleicht lag ich ja doch in meinem Bett. Vielleicht war ich ja
niemals von Zuhause fortgegangen. Und vielleicht würde ich in
wenigen Stunden, zum Klingeln meines Weckers aufstehen und einen
neuen Tag beginnen. Beruhigt ließ ich mich von der Dunkelheit
umhüllen.
Ellen
Ich schaffe es leider nicht die Geschichte jetzt noch zu lesen, aber ich werde es auf jeden Fall noch in den nächsten Tagen tun.
AntwortenLöschenWie heißt die Facebook-Gruppe denn? Würde auch gerne mal bei sowas mitmachen =)
Liebe Grüße
Luisa
Freut mich. :)
LöschenDas war eine Buchseite wo ich mal Admin war, bevor ich Facebook gelöscht habe. Das war nur mal eine Zeitvertreib Idee von mir. :)
Ach so =)
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