Hier der erste Teil, damit ich erst einmal weiß ob es überhaupt Sinn macht weiter hinein zu stellen. Außerdem ist es dann nicht gleich soviel auf einmal. Im Unwahrscheinlichen Fall kommt der Rest später und sonst schreibe ich ihn morgen hier rein. ;)
Goldnes
Haar! (Teil 1)
Der Raum in dem ich mich befand war düster und kalt. Ich knöpfte meinen Mantel zu und ließ meinen
Blick umher schweifen. Er blieb an der kleinen, leblos auf
dem Boden liegenden Gestalt hängen. So schön. So goldiges Haar und
doch so kalt. Ich hatte sie gemocht. Mit ihrer lieblichen Art, hatte
sie wochenlang beobachtet, sie bezaubernd gefunden.Doch nun lag sie
bewegunglos in diesem dunklen Keller. Tod! Tränen schossen mir in
die Augen. Nein, ich war nicht böse. Ich hatte sie nicht töten
wollen. Sie wollte ja nicht hören. Ich schluchzte leise. Ich hatte
sie doch gern. Ich beugte mich zu ihr herunter. Ihr Gesicht war nicht
zu erkennen. Ihre goldenen Löckchen bedeckten es vollständig. Ich
strich ihr die Haare aus dem Gesicht und sah bedauernd in ihre
leblosen Augen. „Schlaf gut, liebes.“ flüsterte ich und schloss
ihre Augen. Ich war nicht böse. Nicht böse. Nicht böse.
Ich zuckte erschrocken zusammen.
„Emma! Musst du mich so erschrecken?“ rief ich und meine kleine
Schwester kicherte ungehalten. „Ich hab dich erschreckt.“ quiekte
sie. „Ja, das hast du. Allerdings.“ antwortete ich Zähne
knirschend. Es klingelte an der Haustür. Wer war das denn jetzt?
„Erwartet ihr jemanden?“ schrie ich durchs Haus. „Nein, kannst
du bitte aufmachen, Liebling?“ war Moms antwort. Ich seufzte und
lief rasch die Treppen hinab. „Komme!“ rief ich und öffnete
schon in der nächsten Sekunde die Tür. „Nina!“ sagte ich
überrascht und umarmte meine beste Freundin auch gleich. Doch als
sie meine Umarmung erwiderte Schluchzte sie auch schon los. Oje, das
klang ja gar nicht gut. War ihr Date gestern etwa so schrecklich
verlaufen?
„Was ist denn passiert, süße?“
fragte ich sie als wir oben in meinem Zimmer ankamen. Ich schloss
schnell die Tür und Nina die sich hier schon seit Jahren wie zuhause
fühlte ließ sich auf mein Bett fallen. „Ach, es war ganz entsetzlich“ schluchzte sie. Ich wartete ab. „Maurice ist ja so
ein Arschloch! Als ich ihn gefragt habe wieso er sich den plötzlich
mit mir Treffen wolle sagte er nur er hatte nichts besseres vor und
seine Freundin wäre mit ein paar Freundinnen im Kino. Hallo? Er hat
eine Freundin.“ rief Nina aufgebracht. So ein Arsch, dachte ich.
„Tut mir Leid, dass ich deine ganzen Taschentücher aufgebraucht
habe.“ murmelte sie nach einer Weile. Ich musste lachen. „Es sind
doch nur Taschentücher und solange es dir jetzt besser geht.“
sagte ich vorsichtig „Ja!“ bestätigte sie mir. Eine Weile sagte
keiner von uns beiden ein Wort. „Hast du von dem Mädchen gehört?
Das in einem Keller Tod aufgefunden wurde? Meine Mutter ist total
hysterisch geworden. Sie meinte ich darf abends nicht mehr nach
draußen gehen. Ich hoffe mein Vater hat sie ein wenig beruhigen
können.Zumindest sagte er ich könne auf die Party am Freitag
gehen.“ Nina seufzte. Ich nickte. Ich hatte die Schlagzeile
natürlich auch gelesen. Außerdem gab es seit Gestern kein anderes
Thema mehr. Überall wo man hin kam hörte man schon das leise Getuschel und mindestens jedes dritte Wort lautete „Tod“ oder
„Mädchen“. Da wusste man sofort worüber geredet wurde und
mittlerweile hörte ich dann gar nicht mehr zu. Denn nicht nur Ninas
Mutter machte sich große Sorgen. Meine Eltern hatten genauso
reagiert und lagen mir damit nun seit gestern in den Ohren.
Wie auf ein Stichwort öffnete
sich meine Zimmertür und Mom stand davor. „Ach, es war also nur
Nina. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“ sagte sie erleichtert.
„Ja, Mama. Der Mörder des Mädchens klingelt höflich an der
Haustür um mich dann im Hinterhof umbringen zu können. Vorher aber
würde er gerne noch einen Kaffee trinken und mit euch besprechen wo
er meine Leiche hinterlassen soll, damit ihr sie schnell findet.“
sagte ich genervt und verdrehte die Augen. Oh, nein! Mom wurde ganz
blas. „Darüber macht man keine Witze, Thalia.“ schimpfte sie und
starrte mich mit großen Augen an. „Entschuldige.“ murmelte ich,
wenn auch nicht besonders Schuldbewusst. Mom verließ mein Zimmer und
ich zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Nina an. „Sie sind
alle total schrecklich drauf, seit diesem Artikel.Bei deiner Mom kann
ich es ja zumindest verstehen.“ sagte ich. Nina sah zu Boden. „Ja,
das habe ich mir auch immer wieder gesagt. Sollte ich sie nicht
eigentlich am besten verstehen? Ich meine ich weiß doch das so etwas
ganz schnell passieren kann. Bei Sarah war es schließlich genauso.“
flüsterte sie und während sie zu Boden sah fiel ihr eine ihrer
goldenen Locken ins Gesicht. Sie sah mich wieder an und lächelte.
„Egal. Jedenfalls geht es mir deutlich besser nachdem ich erst
einmal mit dir darüber reden konnte.“ jetzt strahlte sie wieder.
„Dann ist ja alles in Ordnung.“ antwortete ich grinsend. Mühselig
erhob ich mich aus meinen hauch Türkisen Sitzkissen und zog meine
beste Freundin ebenfalls auf die Füße. „Was hälst du davon, wir
gehen jetzt in die Stadt uns etwas für die Party am Freitag zum
anziehen kaufen und ich gebe dir anschließend ein Eis aus?“ ich
kannte ihre Antwort bereits und streifte mir meine Jacke über.
„Klingt viel versprechen.“ lächelte sie und wir verließen
gemeinsam das Zimmer.
Die Stadt war voller Menschen.
Überall Leute die, die Einkäufe für das Wochenende schon am
Donnerstag erledigen wollten. Niemand achtete auf mich. Wie ein
Schatten kam ich mir vor in meinem engen Schwarzen Mantel und meinem
ebenso schwarzen Hut, der mein Gesicht beinahe völlig verbarg.
Obwohl die Sonne nur spärlich schien hatte ich eine Sonnenbrille
aufgesetzt. Die mich dann doch vor ein oder zwei neugierigen Blicken
schütze wie sich herausstellte. Ich wunderte mich das die Stadt so
voll war. Stand irgendetwas an? Ein Feiertag? Ein Fest? Eine
Veranstaltung? Ich wusste es nicht und umso länger ich darüber
nachdachte um so mehr wurde mir klar das dies eigentlich völlig egal
war. Chiara war Tod. Noch immer trauerte ich ihr hinterher. Sie hatte
mich so stark an die schöne Sarah erinnert. Genauso bezaubernd,
genauso hübsch. Doch auch mit Sarah hatte es kein gutes Ende
genommen. Diese dummen kleinen Mädchen. Nie taten sie das was man
ihnen sagte. Dann mussten sie bestraft werden. Ich seufzte und eine
dicke alte Dame die gerade an mir vorbei stolzierte sah mich erstaunt
an. Von weiten waren Sirenen zu hören. Ich blieb stehen. Lauschte.
Es waren die Sirenen der Polizei. Ob sie nun einen Verdacht hegten
oder nicht wenn die Polizei kam hielt ich mich lieber irgendwo
versteckt. Ich sah mich betont unauffällig um und flüchtete dann
mit quälend langsamen Schritten in einen Klamotten laden Schon beim
reinkommen fiel mir auf das dies eindeutig nicht mein Laden war. Er
war ausschließlich für Frauen gemacht. Nichts desto trotz
schlenderte ich wie ein normaler Kunde an den Klamotten vorbei und
begutachtete alle Stücke ausführlich. Ich mied es den Damen in dem
Laden in die Augen zu sehen und hielt meinen Blick gesenkt. Was die
alle wohl denken mochten. Aus einer Kabine war ein hysterisches kichern zu vernehmen. Heraus stolperten zwei Teenager – ein paar
Jahre jünger als ich selbst – und kicherten wie verrückt. Sie
trugen knall Pinke Klamotten und sahen ein bisschen aus wie diese
Pinke Fee. Wie hieß sie noch gleich? Die Klamotten waren wohl auch
der Grund für den albernen Kicher Ausbruch. Ich starrte sie an. Sie
bemerkten meinen Blick. „Wohl ein bisschen zu knallig was?“
fragte die eine von ihnen. Sie war ziemlich schlank und hatte
schulterlanges glattes braunes Haar. Ihre Augen waren Giftgrün. Doch
ich beachtete sie nicht. Mein Blick haftete an der Freundin nicht an der
Brünette. Sie war noch ein wenig schlanker als ihre Freundin –
wenn es überhaupt möglich war-. Ihre Augen waren von einem klaren
Blau und ihre Haare. Golden mit hübschen langen Löckchen. Alles
stimmte. Die Augen, die Haare und sogar dieses Herzförmige Gesicht. Dieselbe Olivenfarbene Haut, dasselbe geheimnisvolle bezaubernde
lächeln. „Sarah!“ wollte ich rufen doch es kam kein laut aus
meiner Kehle. Die blonde kicherte nervös und sah zu ihrer Freundin.
Diese zuckte mit den Schultern und kichernd verschwanden sie wieder
in der Umkleidekabine. „Was für ein schräger Vogel.“ hörte ich
SIE noch flüstern.
„Hast du gesehen wie der
gegafft hat?“ fragte ich kichernd. Nina nickte. „Der war mir
irgendwie unheimlich.“ sagte sie, doch dann schnitt sie eine
Grimasse und fügte hinzu. „Vielleicht mochte er einfach kein
Pink.“ Während wir uns umzogen lachten wir schon wieder.
Als Nina und ich am Freitagabend
auf der Party ankamen war sie schon voll in Gang. Die ersten Gäste
lagen besoffen in der Ecke und die Klos waren voll mit Leuten die
sich die Seele aus dem Leib kotzten. „Nette Party.“ kommentiere
Nina ironisch. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge. Endlich
nach etlichen Minuten fanden wir auch die eigentliche Gastgeberin.
Catrin sah völlig fertig aus. „Meine Eltern bringen mich um.“
sagte sie als sie uns entdeckte. „Das ist alles ein wenig aus dem
Ruder gelaufen.“ sie seufzte. Wir nickten. Es gab kein Grund das
abzustreiten. „War ja gut das wir gerade erst gekommen sind. Sonst
hätten wir vielleicht mit zur Sauf Meute gehört wer weiß?“ sagte
ich. „Nee, das glaub ich nicht.“ antwortete Nina. „Sollen wir
dir später beim aufräumen helfen?“ schlug ich vor. „Nein,
danke. Ich habe schon ein aufräum Team bestellt. Deine große
Schwester ist auch dabei.“ entgegnete Catrin. „Wirklich? Hast du
denn etwas dagegen wenn wir dann doch mithelfen und später mit Tina
nach Hause fahren?“ fragte ich. Catrin willigte ein und eilte dann
los. Das Telefon klingelte. „Nee, du lass mal.,“ sagte Nina.
„,ich werde pünktlich wie abgemacht um 12 gehen. Meine Eltern
machen sich sonst Sorgen.“ „Aber so könnten wir dich sicher nach
Hause bringen und du wärst nicht allein.“ widersprach ich. Sie
schüttelte den Kopf. „Schon in Ordnung. Es macht mir nichts aus
alleine zu gehen.“ sie lächelte.
Um Zwölf Uhr verabschiedete ich
mich von Nina. Ich hoffte inständig das sie gut nach Hause kommen
würde. „Schick mir eine Sms, wenn du angekommen bist.“ verlangte
ich und umarmte sie. „Oh Gott, du klingst ja schon wie meine Mom.“
sie grinste. „Nina!“ rief ich. „Schon gut. Ich werde dir eine
Sms schicken Ma'am.“ dann drehte sie sich um und eilte die Straße
entlang. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich mich. Ich hätte sie
nicht alleine gehen lassen sollen.
Ich war erleichtert. Als SIE
hinaus kam war sie allein. Genau, wie ich es mir erhofft hatte. Ihre
blonden Locken wehten im Wind und mit ihrer braunen Bärenmütze sah
sie wundervoll aus. Leise, ohne auch nur ein Geräusch zu verursachen
verließ ich mein Versteck. Unsichtbar, wie ein Schatten, folgte ich
ihr.
Ellen
Ellen
Klingt unglaublich spannend. Ich bin voll drinne.
AntwortenLöschenFreu mich auf Fortsetzung.
Drück dich Liebes
Danke. Ist nun doch ein Drei Teiler geworden. :) <3
LöschenSooo, endlich komme ich auch mal dazu die Geschichte zu lesen. Finde sie richtig schön. Du hast flüssig geschrieben und es kommt Spannung auf. Am liebsten würde ich jetzt weiter lesen, nur fehlt mir die Zeit. Aber morgen sind auf alle Fälle noch Teil 2 und vielleicht auch Teil 3 dran.
AntwortenLöschenWeiter so =D
Liebe Grüße
Luisa
Freut mich das sie dir gefällt. Dankeschön. :)
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