Dienstag, 25. Juni 2013

Goldnes Haar! (Teil 1)

Hier der erste Teil, damit ich erst einmal weiß ob es überhaupt Sinn macht weiter hinein zu stellen. Außerdem ist es dann nicht gleich soviel auf einmal. Im Unwahrscheinlichen Fall kommt der Rest später und sonst schreibe ich ihn morgen hier rein. ;)

Goldnes Haar! (Teil 1)
Der Raum in dem ich mich befand war düster und kalt. Ich knöpfte meinen Mantel zu und ließ meinen Blick umher schweifen. Er blieb an der kleinen, leblos auf dem Boden liegenden Gestalt hängen. So schön. So goldiges Haar und doch so kalt. Ich hatte sie gemocht. Mit ihrer lieblichen Art, hatte sie wochenlang beobachtet, sie bezaubernd gefunden.Doch nun lag sie bewegunglos in diesem dunklen Keller. Tod! Tränen schossen mir in die Augen. Nein, ich war nicht böse. Ich hatte sie nicht töten wollen. Sie wollte ja nicht hören. Ich schluchzte leise. Ich hatte sie doch gern. Ich beugte mich zu ihr herunter. Ihr Gesicht war nicht zu erkennen. Ihre goldenen Löckchen bedeckten es vollständig. Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht und sah bedauernd in ihre leblosen Augen. „Schlaf gut, liebes.“ flüsterte ich und schloss ihre Augen. Ich war nicht böse. Nicht böse. Nicht böse.


Ich zuckte erschrocken zusammen. „Emma! Musst du mich so erschrecken?“ rief ich und meine kleine Schwester kicherte ungehalten. „Ich hab dich erschreckt.“ quiekte sie. „Ja, das hast du. Allerdings.“ antwortete ich Zähne knirschend. Es klingelte an der Haustür. Wer war das denn jetzt? „Erwartet ihr jemanden?“ schrie ich durchs Haus. „Nein, kannst du bitte aufmachen, Liebling?“ war Moms antwort. Ich seufzte und lief rasch die Treppen hinab. „Komme!“ rief ich und öffnete schon in der nächsten Sekunde die Tür. „Nina!“ sagte ich überrascht und umarmte meine beste Freundin auch gleich. Doch als sie meine Umarmung erwiderte Schluchzte sie auch schon los. Oje, das klang ja gar nicht gut. War ihr Date gestern etwa so schrecklich verlaufen?
Was ist denn passiert, süße?“ fragte ich sie als wir oben in meinem Zimmer ankamen. Ich schloss schnell die Tür und Nina die sich hier schon seit Jahren wie zuhause fühlte ließ sich auf mein Bett fallen. „Ach, es war ganz entsetzlich“ schluchzte sie. Ich wartete ab. „Maurice ist ja so ein Arschloch! Als ich ihn gefragt habe wieso er sich den plötzlich mit mir Treffen wolle sagte er nur er hatte nichts besseres vor und seine Freundin wäre mit ein paar Freundinnen im Kino. Hallo? Er hat eine Freundin.“ rief Nina aufgebracht. So ein Arsch, dachte ich. „Tut mir Leid, dass ich deine ganzen Taschentücher aufgebraucht habe.“ murmelte sie nach einer Weile. Ich musste lachen. „Es sind doch nur Taschentücher und solange es dir jetzt besser geht.“ sagte ich vorsichtig „Ja!“ bestätigte sie mir. Eine Weile sagte keiner von uns beiden ein Wort. „Hast du von dem Mädchen gehört? Das in einem Keller Tod aufgefunden wurde? Meine Mutter ist total hysterisch geworden. Sie meinte ich darf abends nicht mehr nach draußen gehen. Ich hoffe mein Vater hat sie ein wenig beruhigen können.Zumindest sagte er ich könne auf die Party am Freitag gehen.“ Nina seufzte. Ich nickte. Ich hatte die Schlagzeile natürlich auch gelesen. Außerdem gab es seit Gestern kein anderes Thema mehr. Überall wo man hin kam hörte man schon das leise Getuschel und mindestens jedes dritte Wort lautete „Tod“ oder „Mädchen“. Da wusste man sofort worüber geredet wurde und mittlerweile hörte ich dann gar nicht mehr zu. Denn nicht nur Ninas Mutter machte sich große Sorgen. Meine Eltern hatten genauso reagiert und lagen mir damit nun seit gestern in den Ohren.
Wie auf ein Stichwort öffnete sich meine Zimmertür und Mom stand davor. „Ach, es war also nur Nina. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“ sagte sie erleichtert. „Ja, Mama. Der Mörder des Mädchens klingelt höflich an der Haustür um mich dann im Hinterhof umbringen zu können. Vorher aber würde er gerne noch einen Kaffee trinken und mit euch besprechen wo er meine Leiche hinterlassen soll, damit ihr sie schnell findet.“ sagte ich genervt und verdrehte die Augen. Oh, nein! Mom wurde ganz blas. „Darüber macht man keine Witze, Thalia.“ schimpfte sie und starrte mich mit großen Augen an. „Entschuldige.“ murmelte ich, wenn auch nicht besonders Schuldbewusst. Mom verließ mein Zimmer und ich zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Nina an. „Sie sind alle total schrecklich drauf, seit diesem Artikel.Bei deiner Mom kann ich es ja zumindest verstehen.“ sagte ich. Nina sah zu Boden. „Ja, das habe ich mir auch immer wieder gesagt. Sollte ich sie nicht eigentlich am besten verstehen? Ich meine ich weiß doch das so etwas ganz schnell passieren kann. Bei Sarah war es schließlich genauso.“ flüsterte sie und während sie zu Boden sah fiel ihr eine ihrer goldenen Locken ins Gesicht. Sie sah mich wieder an und lächelte. „Egal. Jedenfalls geht es mir deutlich besser nachdem ich erst einmal mit dir darüber reden konnte.“ jetzt strahlte sie wieder. „Dann ist ja alles in Ordnung.“ antwortete ich grinsend. Mühselig erhob ich mich aus meinen hauch Türkisen Sitzkissen und zog meine beste Freundin ebenfalls auf die Füße. „Was hälst du davon, wir gehen jetzt in die Stadt uns etwas für die Party am Freitag zum anziehen kaufen und ich gebe dir anschließend ein Eis aus?“ ich kannte ihre Antwort bereits und streifte mir meine Jacke über. „Klingt viel versprechen.“ lächelte sie und wir verließen gemeinsam das Zimmer.


Die Stadt war voller Menschen. Überall Leute die, die Einkäufe für das Wochenende schon am Donnerstag erledigen wollten. Niemand achtete auf mich. Wie ein Schatten kam ich mir vor in meinem engen Schwarzen Mantel und meinem ebenso schwarzen Hut, der mein Gesicht beinahe völlig verbarg. Obwohl die Sonne nur spärlich schien hatte ich eine Sonnenbrille aufgesetzt. Die mich dann doch vor ein oder zwei neugierigen Blicken schütze wie sich herausstellte. Ich wunderte mich das die Stadt so voll war. Stand irgendetwas an? Ein Feiertag? Ein Fest? Eine Veranstaltung? Ich wusste es nicht und umso länger ich darüber nachdachte um so mehr wurde mir klar das dies eigentlich völlig egal war. Chiara war Tod. Noch immer trauerte ich ihr hinterher. Sie hatte mich so stark an die schöne Sarah erinnert. Genauso bezaubernd, genauso hübsch. Doch auch mit Sarah hatte es kein gutes Ende genommen. Diese dummen kleinen Mädchen. Nie taten sie das was man ihnen sagte. Dann mussten sie bestraft werden. Ich seufzte und eine dicke alte Dame die gerade an mir vorbei stolzierte sah mich erstaunt an. Von weiten waren Sirenen zu hören. Ich blieb stehen. Lauschte. Es waren die Sirenen der Polizei. Ob sie nun einen Verdacht hegten oder nicht wenn die Polizei kam hielt ich mich lieber irgendwo versteckt. Ich sah mich betont unauffällig um und flüchtete dann mit quälend langsamen Schritten in einen Klamotten laden  Schon beim reinkommen fiel mir auf das dies eindeutig nicht mein Laden war. Er war ausschließlich für Frauen gemacht. Nichts desto trotz schlenderte ich wie ein normaler Kunde an den Klamotten vorbei und begutachtete alle Stücke ausführlich. Ich mied es den Damen in dem Laden in die Augen zu sehen und hielt meinen Blick gesenkt. Was die alle wohl denken mochten. Aus einer Kabine war ein hysterisches kichern zu vernehmen. Heraus stolperten zwei Teenager – ein paar Jahre jünger als ich selbst – und kicherten wie verrückt. Sie trugen knall Pinke Klamotten und sahen ein bisschen aus wie diese Pinke Fee. Wie hieß sie noch gleich? Die Klamotten waren wohl auch der Grund für den albernen Kicher Ausbruch. Ich starrte sie an. Sie bemerkten meinen Blick. „Wohl ein bisschen zu knallig was?“ fragte die eine von ihnen. Sie war ziemlich schlank und hatte schulterlanges glattes braunes Haar. Ihre Augen waren Giftgrün. Doch ich beachtete sie nicht. Mein Blick haftete an der Freundin nicht an der Brünette. Sie war noch ein wenig schlanker als ihre Freundin – wenn es überhaupt möglich war-. Ihre Augen waren von einem klaren Blau und ihre Haare. Golden mit hübschen langen Löckchen. Alles stimmte. Die Augen, die Haare und sogar dieses Herzförmige Gesicht. Dieselbe Olivenfarbene Haut, dasselbe geheimnisvolle bezaubernde lächeln. „Sarah!“ wollte ich rufen doch es kam kein laut aus meiner Kehle. Die blonde kicherte nervös und sah zu ihrer Freundin. Diese zuckte mit den Schultern und kichernd verschwanden sie wieder in der Umkleidekabine. „Was für ein schräger Vogel.“ hörte ich SIE noch flüstern.


Hast du gesehen wie der gegafft hat?“ fragte ich kichernd. Nina nickte. „Der war mir irgendwie unheimlich.“ sagte sie, doch dann schnitt sie eine Grimasse und fügte hinzu. „Vielleicht mochte er einfach kein Pink.“ Während wir uns umzogen lachten wir schon wieder.

Als Nina und ich am Freitagabend auf der Party ankamen war sie schon voll in Gang. Die ersten Gäste lagen besoffen in der Ecke und die Klos waren voll mit Leuten die sich die Seele aus dem Leib kotzten. „Nette Party.“ kommentiere Nina ironisch. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge. Endlich nach etlichen Minuten fanden wir auch die eigentliche Gastgeberin. Catrin sah völlig fertig aus. „Meine Eltern bringen mich um.“ sagte sie als sie uns entdeckte. „Das ist alles ein wenig aus dem Ruder gelaufen.“ sie seufzte. Wir nickten. Es gab kein Grund das abzustreiten. „War ja gut das wir gerade erst gekommen sind. Sonst hätten wir vielleicht mit zur Sauf Meute gehört wer weiß?“ sagte ich. „Nee, das glaub ich nicht.“ antwortete Nina. „Sollen wir dir später beim aufräumen helfen?“ schlug ich vor. „Nein, danke. Ich habe schon ein aufräum Team bestellt. Deine große Schwester ist auch dabei.“ entgegnete Catrin. „Wirklich? Hast du denn etwas dagegen wenn wir dann doch mithelfen und später mit Tina nach Hause fahren?“ fragte ich. Catrin willigte ein und eilte dann los. Das Telefon klingelte. „Nee, du lass mal.,“ sagte Nina. „,ich werde pünktlich wie abgemacht um 12 gehen. Meine Eltern machen sich sonst Sorgen.“ „Aber so könnten wir dich sicher nach Hause bringen und du wärst nicht allein.“ widersprach ich. Sie schüttelte den Kopf. „Schon in Ordnung. Es macht mir nichts aus alleine zu gehen.“ sie lächelte.
Um Zwölf Uhr verabschiedete ich mich von Nina. Ich hoffte inständig das sie gut nach Hause kommen würde. „Schick mir eine Sms, wenn du angekommen bist.“ verlangte ich und umarmte sie. „Oh Gott, du klingst ja schon wie meine Mom.“ sie grinste. „Nina!“ rief ich. „Schon gut. Ich werde dir eine Sms schicken Ma'am.“ dann drehte sie sich um und eilte die Straße entlang. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich mich. Ich hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen.


Ich war erleichtert. Als SIE hinaus kam war sie allein. Genau, wie ich es mir erhofft hatte. Ihre blonden Locken wehten im Wind und mit ihrer braunen Bärenmütze sah sie wundervoll aus. Leise, ohne auch nur ein Geräusch zu verursachen verließ ich mein Versteck. Unsichtbar, wie ein Schatten, folgte ich ihr.

Ellen

4 Kommentare:

  1. Klingt unglaublich spannend. Ich bin voll drinne.

    Freu mich auf Fortsetzung.

    Drück dich Liebes

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    1. Danke. Ist nun doch ein Drei Teiler geworden. :) <3

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  2. Sooo, endlich komme ich auch mal dazu die Geschichte zu lesen. Finde sie richtig schön. Du hast flüssig geschrieben und es kommt Spannung auf. Am liebsten würde ich jetzt weiter lesen, nur fehlt mir die Zeit. Aber morgen sind auf alle Fälle noch Teil 2 und vielleicht auch Teil 3 dran.

    Weiter so =D

    Liebe Grüße
    Luisa

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    1. Freut mich das sie dir gefällt. Dankeschön. :)

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