Eine Idee. Es wird eventuell noch weitere Teile geben. Das steht aber noch nicht fest. Also so, dass es eine längere Kurzgeschichte wird.
Erwacht
Sie
fühlte sich taub. Es war als würde sie durch Wasser blicken. Die
Welt um sie herum schien verschwommen. Gelegentlich warf mal jemand
einen Stein in dieses Wasser, aber die klare Flüssigkeit dämpfte
den Aufprall des Steines, sodass sie es kaum bemerkte. Sie wollte es
nicht Wahrhaben. Gar nichts. Sie hatte sich in ihre Wasserblase
zurückgezogen und ließ die Welt nicht an sich heran. Es war ein
Schutzwall. Er war einfach da und so stark, dass sie mehr wie ein
Zombie lebte als wie ein normaler Mensch. Ihre Gefühle waren dumpf
und tief in sich eingeschlossen. Auch diese wollte sie nicht spüren,
denn sie wusste das nur Schmerz hindurchsickern würde. Schmerzen der
Einsamkeit. Schon seit geraumer Zeit hatte sie sich derart
zurückgezogen. Es hatte keinen richtigen Grund gegeben. Sie fühlte
sich einfach allein und irgendwann hatte sie sich ganz von selbst
zurückgezogen. Dabei war sie nicht einmal oft alleine gewesen. Sie
hatte immer Kontakte gehegt und doch war es als wären diese niemals
richtig an sie herangekommen. Sie verbrachte die Tage wie alle
anderen Menschen um sie herum auch. Ein geregelter Alltag der aus
Anstrengung, Freizeit und auch ein paar Hobbys bestand. Sie
interessierte sich nicht für die anderen um sie herum. Sollten sie
doch machen was sie wollten. Es war ihr schlichtweg egal. Sie
bemerkte kaum wie sie sich immer mehr aus der Außenwelt in sich
zurückzog. Bis zu jenem Tag an dem sie endlich die Mauern fallen
ließ. Nichts hatte sich verändert. Sie ging wie so oft durch die
Stadt und blickte durch die Schaufenster in die Läden. Stumpf.
Gefühllos. Bis sie plötzlich hinter sich jemanden lachen hörte.
Sie drehte sich um. Nicht weit von ihr selbst stand eine Gruppe von
Frauen die umherstreifte und immer wieder vor sich hin Kicherte. Sie
schienen aufgeweckt, lebendig und voll von Glück zu sein. Plötzlich
spürte sie wie etwas in ihr zerbrach. Es war wie ein ziehen in der
Brust und sie keuchte auf. Was war los mir ihr? Schnell wandte sie
den Blick ab doch das empfinden blieb. Erst nach einiger Zeit wurde
ihr bewusst was mit ihr nicht stimmte. Sie fühlte. Sie spürte ein
Gefühl stark und mächtig, wie es sie in kräftigen wogen
durchströmte. Neid. Sie war neidisch auf die Gruppe der Frauen. Sie
sahen so...glücklich aus. Glücklich wie sie selbst seit Ewigkeiten
nicht mehr gewesen war. Ihr Schild war zerbrochen. Da drehte sie sich
langsam zu den Menschen um die in der Straße liefen. Sie fühlte
sich lebendiger denn je. Dann lächelte sie. Einfach so. Ohne
besondere Grund, wie sie dachte. Gleich darauf wurde ihr bewusst
weshalb sie lächelte. Ihre Gefühle waren zurück. Und mit ihnen
auch das Leben.
Ellen
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