Montag, 14. April 2014

Kurzgeschichte 1/3 ; Thema : Monster

Ich habe mal vor einigen Wochen (oder Monaten) wieder 3 Kurzgeschichten geschrieben, die ich jetzt endlich posten werde, aber diesmal nacheinander. Das Thema lautet diesmal Monster und die erste habe ich als Kind etwa in dieser Form geschrieben, jetzt nur mit anderen Worten verpackt. Hier ist der erste Teil von dreien.

Funkelnde Augen in der Nacht

Die Straßen waren dunkel und ich zog meine Vorhänge zu. Jetzt wo sie geschlossen waren, umspielte ein leichtes lächeln meine Lippen. Ich warf meinem Spiegel, in der hintersten Ecke meines Zimmers einen Blick zu. Hämisch grinsend, blickte ich mir entgegen. Ein seltsamen Glanz in meinen Augen. Nur zum Spaß bleckte ich die Zähne. Dann ging ich raschen Schrittes zu meinem Kleiderschrank und zog die Maske hervor, die ich vor einigen Tagen aus dem Keller geholt hatte. Sie war rot und aus Gummi. Die Schlitzaugen leuchteten im dunkeln golden und die schneeweißen Zähne, die zu einer grässlichen Grimasse verzogen waren, würde man ebenfalls im dunkeln sehen. Ich steckte mir die Maske unter mein T-Shirt und schlich auf leisen Sohlen in das Zimmer meiner Schwester. Dann öffnete ich den Kleiderschrank und schlüpfte hinein. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, war es bis auf meine leuchtende Maske pechschwarz. Geschickt zog ich mir die Maske über die Augen. Happy Halloween kleine Schwester, dachte ich gut gelaunt.
Schon kurze Zeit später hörte ich meine Schwester die Treppe hoch kommen und kurz darauf im Badezimmer verschwinden. Ungeduldig wartete ich. Sie brauchte mal wieder Ewig. Dann endlich hörte ich sie ins Zimmer kommen und sich ins Bett legen. Ich hörte sie seufzten und dann hörte ich endlich wie sie das Licht ausknipste. Ich wartete einige Minuten, dann öffnete ich den Schrank, der leise quietschend zur Seite sprang. Ruckartig setzte meine kleine Schwester sich in ihrem Bett auf schnappte nach Luft. Dann schrie sie los und ich konnte mein Lachen nicht länger zurückhalten. Lachend nahm ich mir die Maske vom Kopf und sah wie Mom ins Zimmer gerast kam. Sie erblickte mich, mit der Maske in der Hand und dann durfte ich mir eine endlos lange Schimpftirade anhören. Ich verließ grinsend das Zimmer. Egal. Das hatte sich gelohnt. Müde ging ich in mein Zimmer und hängte die hässliche Fratze an die Wand. Schließlich ging auch ich in mein Bett. Ich löschte das Licht und sah mich noch einmal im Zimmer um. Mein Atem stockte. Die Maske an der Wand war nicht länger zu dieser Steinernen Fratze verzogen, sondern grinste mich boshaft an. 

Ellen

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