Ich habe mal vor einigen Wochen (oder Monaten) wieder 3 Kurzgeschichten geschrieben, die ich jetzt endlich posten werde, aber diesmal nacheinander. Das Thema lautet diesmal Monster und die erste habe ich als Kind etwa in dieser Form geschrieben, jetzt nur mit anderen Worten verpackt. Hier ist der erste Teil von dreien.
Funkelnde
Augen in der Nacht
Die
Straßen waren dunkel und ich zog meine Vorhänge zu. Jetzt wo sie
geschlossen waren, umspielte ein leichtes lächeln meine Lippen. Ich
warf meinem Spiegel, in der hintersten Ecke meines Zimmers einen
Blick zu. Hämisch grinsend, blickte ich mir entgegen. Ein seltsamen Glanz in meinen Augen. Nur zum Spaß bleckte ich die Zähne. Dann
ging ich raschen Schrittes zu meinem Kleiderschrank und zog die Maske
hervor, die ich vor einigen Tagen aus dem Keller geholt hatte. Sie
war rot und aus Gummi. Die Schlitzaugen leuchteten im dunkeln golden
und die schneeweißen Zähne, die zu einer grässlichen Grimasse
verzogen waren, würde man ebenfalls im dunkeln sehen. Ich steckte
mir die Maske unter mein T-Shirt und schlich auf leisen Sohlen in das
Zimmer meiner Schwester. Dann öffnete ich den Kleiderschrank und
schlüpfte hinein. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, war es bis
auf meine leuchtende Maske pechschwarz. Geschickt zog ich mir die
Maske über die Augen. Happy Halloween kleine Schwester, dachte ich
gut gelaunt.
Schon
kurze Zeit später hörte ich meine Schwester die Treppe hoch kommen
und kurz darauf im Badezimmer verschwinden. Ungeduldig wartete ich.
Sie brauchte mal wieder Ewig. Dann endlich hörte ich sie ins Zimmer
kommen und sich ins Bett legen. Ich hörte sie seufzten und dann
hörte ich endlich wie sie das Licht ausknipste. Ich wartete einige
Minuten, dann öffnete ich den Schrank, der leise quietschend zur
Seite sprang. Ruckartig setzte meine kleine Schwester sich in ihrem
Bett auf schnappte nach Luft. Dann schrie sie los und ich konnte mein
Lachen nicht länger zurückhalten. Lachend nahm ich mir die Maske
vom Kopf und sah wie Mom ins Zimmer gerast kam. Sie erblickte mich,
mit der Maske in der Hand und dann durfte ich mir eine endlos lange
Schimpftirade anhören. Ich verließ grinsend das Zimmer. Egal. Das
hatte sich gelohnt. Müde ging ich in mein Zimmer und hängte die
hässliche Fratze an die Wand. Schließlich ging auch ich in mein
Bett. Ich löschte das Licht und sah mich noch einmal im Zimmer um.
Mein Atem stockte. Die Maske an der Wand war nicht länger zu dieser
Steinernen Fratze verzogen, sondern grinste mich boshaft an.
Ellen
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