Jetzt gibt es endlich die letzte der drei Kurzgeschichten zum Thema "Monster". Die letzte mochte ich von den dreien ab liebsten. Und ihr? Wollt ihr sowas eigentlich öfters? :) Würde mich über Kommis freuen.
Die erste der drei Geschichten findet ihr hier! (Funkelnde Augen in der Nacht)
Die zweite gibt es also hier! (Ist jemand da draußen)
und jetzt geht es zur letzten. Frohe Ostern!
Das
Monster in mir
Ich
war mir nie wirklich einige, wer ich eigentlich sein wollte. Ich
wollte nicht langweilig sein, aber ich wollte auch nicht auffällig
wie ein Stern in dunkler Nacht durch das Leben ziehen. Ich wollte nie
ungehorsam sein, aber gehorchen wollte ich auch nicht. Ich wollte
niemals aufmüpfig oder Rebellisch sein, aber völlig unterdrücken konnte ich diesen Wunsch auch nicht. Wie findet man sein Mittelmaß?
Ich stehe auf einer Waage und versuche das Gewicht zu halten, aber
ich schwanke immer wieder nach links oder rechts. Ich wollte nie zu
viel Schmuck tragen, sodass man mich schon von weitem funkeln sieht.
Doch wollte ich schon immer bunte Haare haben. Blau oder Rot oder
giftgrün.
Schwanke
ich zur gehorsamen Seite bin ich langweilig und grau. Es macht
keinen Spaß immer alles richtig zu machen und aus jedem Fehler
gleich zu lernen. Ich würde lieb und nett sein zu jedermann und ich
würde selbstlos sein. Ich würde den Menschen helfen wollen und
niemanden schlecht behandeln wollen. Ich würde gerne im Hintergrund
stehen, ungesehen und unauffällig. Alles was ich tue ist natürlich gesetzlich gut und niemals würde ich dagegen verstoßen.
Würde
ich auf meine Rebellische Seite zugreifen würde ich Wert darauf
legen anders zu sein. Ich würde mich weniger um Regeln scheren und
mich über jede Freiheit freuen, die ich mir erkämpft habe. Ich
würde strahlen und jeden Teil meiner selbst zur Schau tragen. Bis auf
den gehorsamen natürlich.
Doch
wie soll ich mich entscheiden? Soll ich weiterhin auf zwei Gleisen
laufen ohne mich je zu entscheiden? Soll ich zu den guten oder den
bösen gehören, jenen die anders sind als der Rest. Ersteres
erscheint mir zu schwer, wer will schon sein ganzes Leben lang
zwischen zwei Welten stehen? Ist das böse nicht einfacher und
verlockender? Ich will mein Monster laufen lassen. Die Versuchung ist
groß. Doch was würde das aus mir machen?
Ellen
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