Dienstag, 26. August 2014

Gedanken/Über mich "Schüchternheit ist wie Gewitter..."

Ein neues Schuljahr hat für mich begonnen und oh man... 

Kennt ihr diese Momente in denen ihr euch am liebsten selbst an den Schultern packen und einmal durchschütteln wollt. Würde ich gerne mal bei mir machen. Manchmal frage ich mich echt, was ich von mir denken würde, wenn ich jemand anderes wäre. Ok. Manchmal frage ich mich selber was bei mir schief läuft. :D

Zu aller erst. Neues Schuljahr. Neue Schule. Neue Klasse. 
Und das mit mir...
großes Problem.

Ich versuche mich ja echt zusammenzureißen um mir Leute zu suchen, die ich mag und die mich mögen (Ja, das ist von Vorteil...)
Aber hey. Kann nicht behaupten dass das so leicht wäre. Ich bin ein wirklich!!! schrecklich schüchterner Mensch und ich gehe (Applaus bitte...) nun sogar auf die Menschen zu, aber wie soll ich mich irgendwo einklinken, wenn alle schon längst (wie haben die das gemacht?) Freunde gefunden haben? Ich komme mir total überflüssig vor und ja okay. Es ist erst der zweite Tag rum, aber ich fühle mich dadurch nicht gerade besser. 

Außerdem ist die Schule ein großes Labyrinth und ich habe eine "Karte" (Stundenplan) der etwa so hilfreich ist wie ein toter Fisch. Der ist so verwirrend, dass ich schreien wegrennen könnte. (Vor meinem eigenen Stundenplan...)

Irgendwie passe ich nirgendwo ins Schema. Ich bin schüchtern, definitiv kein Make-up suchti, habe kein Whatsapp, bin ein Buchsuchti und allgemein irgendwie anders als der Rest der Welt. Kurz gesagt. Katastrophal. 

Ja, ich muss Geduld haben. Ja, das wird alles noch werden. Ich bin kein Pessimist. Aber ich bin völlig auf mich allein gestellt und das macht mir Angst. Es ist nicht schlimm auf mich alleine Gestellt zu sein, aber wenn es darum geht alleine zu sein und sich Leute suchen zu müssen, bin ich einfach schlecht. 
Außerdem wurde mir oft gesagt (meistens aber nett...), dass ich eine sehr arrogante und oder stolze Haltung habe. Dabei bin ich eigentlich bloß total eingeschüchtert und versuche cool zu bleiben. 

So schwer habe ich mir das alles nicht vorgestellt. Ich dachte, jetzt würde mal alles glatt laufen. Ich habe mich geirrt und auch das macht mir Angst.

Ich habe Angst alleine zu bleiben.
Angst nicht mitzukommen.
Angst schon wieder unsichtbar zu werden.
Angst zu reden.
Angst anders zu sein.
Angst wie jeder andere zu sein.
Angst. Angst. Angst. 

Schüchternheit ist vermutlich etwa so, wie mein Hund ein Gewitter erlebt. 
Sie ist lähmend und schaltet alles in mir ab. 
Sie tut mir in den Ohren weh, denn alles in mir sagt, dass ich doch reden soll. 
Ich will sie nicht sehen, muss sie aber aushalten, weil ich die Welt nicht auf den Kopf drehen und alles verändern kann.
 Sie ist dunkel, weil sie mich zu einem Schatten werden lässt.
Viele Stimmen, die wie prasselnder Regen auf mich einströmen. 

Ich glaube das war so ziemlich der persönlichste Text den ich hier jemals veröffentlicht habe. Es hat auch nichts mit meinen Geschichten zu tun, aber es sind meine Gedanken. 

Morgen werde ich 9 Stunden in der Schule sein. Das nenne ich Folter. Zwei Stunden davon Sport. Ich hasse Schulsport. Ich kann mir einreden, dass ich jetzt optimistisch bin und morgen viel rede und die Welt anstrahle. Aber ich bin auch kein Optimist. 
Ich bin Realist.
Und ich weiß, dass alles besser werden kann, wenn ich mich nur noch mehr anstrenge, die Blockade in meinem Kopf zerschlage. Weil ich weiß, dass es nicht nur um die gleichen Interessen geht, sondern auch einfach um Sympathie und weil ich weiß, dass ich Freunde habe, die mich nehmen wie ich bin und das es auch diese Art von Menschen gibt. <3

Und weil ich weiß, dass die Uhr immer weiter ticken wird und ich keine Wahl habe, als das beste daraus zu machen. 

Es ist noch nicht einmal eine Woche rum und ich werde meine Gedanken auf stumm schalten. Einfach machen. Was habe ich zu verlieren?

 Ellen


6 Kommentare:

  1. Sehr schöner Text ! Ich wünsche dir ganz viel Glück dabei dass du deine Schüchternheit überwindest und bald Freunde kennenlernen wirst ♥ (ich wäre wahrscheinlich genauso wie du in so einer Situation)

    Alles Liebe
    MaryLU

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  2. Erstmal Danke für deinen Kommentar und gut zu wissen, dass es nicht mir so geht. Bei mir war es am Anfang auch so: Innerhalb weniger Tage hatten sich die ersten Freunde gefunden, während ich noch immer irgendwie allein war .. überall und nirgends. Aber vielleicht beruhigt es dich etwas, wenn ich dir sage, dass sich das mit 99% Wahrscheinlichkeit ändern wird.
    Du bist wie ich sehr verschlossen, die Leute können nicht so einfach in dich hinein sehen, es fällt ihnen schwerer dich kennenzulernen. Aber wenn du jeden Tag mit ihnen zusammen bist, dann lernen sie dich automatisch kennen und sehen auch, dass du sehr nett bist.

    Hetz dich also nicht bei deiner Freundessuche. Wenn ich Freunde gefunden habe, dann schaffst du das auch =)

    Liebe Grüße
    Luisa

    PS: Ich hatte bis letztes Jahr auch noch kein Facebook =)
    PPS: Musste gerade an den Post denken, den ich damals an meinem zweiten Schultag geschrieben habe: http://isasisle.blogspot.de/2013/08/jeder-sagt-dass-aller-anfang-schwer-ist.html

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    1. Hoffe ich doch ;D
      Danke, das klingt aufmunternd. :)
      Ich werde mir deinen Post auf jeden Fall mal ansehen. :)

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  3. Du bist der tollste Mensch der Welt ;-)
    Ich weiß es! Verdreh Dich nicht und bleib genau so wie Du bist, die Wenigen, welche es wert sind sich als deine Freunde bezeichnen zu dürfen, werden Dich finden. Du musst nicht danach suchen :-)

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