Mittwoch, 19. November 2014

Wo sind all die Träume hin?

Muss nochmal überarbeitet werden, was ich sobald wie möglich nachholen werde. :)

Wo sind all die Träume hin?

Sie lag auf ihrem Bett. Stille um sie herum. Nichts bis auf das ticken der Standuhr, die sie schon von Kind auf kannte. Arme und Beine hatte sie von sich gestreckt. Sie seufzte einmal tief und öffnete ihre Augen. Als sie einen Blick aus dem Fenster warf, konnte sie erkennen, dass es mittlerweile schon dunkel geworden war. Der Wind pfiff laut, als wolle er das Haus fortwehen. Es wegreißen. Den Boden unter ihr wegnehmen. Wie lange sie wohl hier schon lag? Sie wusste, dass sie die Uhr schon eine ganze Weile ticken hörte, aber wie lange genau, dass wusste sie nicht. Sie legte sich zurück auf ihre Matratze und sah zur Zimmerdecke hinauf. Weiß. Langweilig. Nichts aussagend. Einfach eine weiße Zimmerdecke. Trotz ihrer geschlossenen Zimmertür hörte sie leise Musik aus der Küche. Ihre Mutter musste das Radio angeschalten haben. Sie kannte das Lied aus alter Zeit und ein leises, sehnsüchtiges Lächeln umspielte ihre Lippen. So weit schien ihr diese Zeit entfernt. Die Zeit in der sie sich noch so lebendig gefühlt hatte. Sich um nichts sorgen hatte müssen. Wo sind all die Träume hin?, fragte sie sich nun. Sie hatte so viele Träume gehabt. Hatte immer mehr hinzu bekommen und mit der Zeit hatten sich ihre Träume verändert. Sie war älter geworden. Realistischer. Doch nun lag sie untätig auf ihrem Bett und fühlte sich leer. All diese Dinge nun zu verstehen, die damals unbekannt geblieben waren, gefiel ihr nicht. Sie wollte ihr einfaches Leben zurück, dass aus nichts weiter als Spaß, Freunde und Familie bestand. Ein Leben voller Träume, Märchen und kindlicher Unwissenheit. Es machte keinen Spaß aus seinen Träumen gerissen zu werden. Es tat weh. Als hätte ihr jemand etwas wichtiges genommen. Etwas, dass ihr unendlich viel bedeutet hatte. Ihre Träume. Was war das bloß für ein Leben ohne Träume? Wenn sie immer nur kämpfen musste. Berg für Berg bezwingen musste, jeder einzelne ihrer möglichen Träume einen Berg für sich darstellte, wie sollte sie das schaffen? Wann konnte sie aufhören zu kämpfen? Ihr lächeln wurde bitter. Realität ist beschissen, dachte sie. Träume sind süß, sanft und strahlend hell, wie ein Stern. Doch konnte sie weder fliegen, noch die Sterne vom Himmel pflücken. Das ist Realität. „Wo sind all die Träume von damals hin? Wieso träumen die Menschen?“ fragte sie sich. Wieso, wenn es doch unmöglich scheint? Vielleicht war es der Wind, welcher an ihr Fenster trommelte, der ihr antwortet. Vielleicht die alte Uhr, die noch immer stätig tickt und vielleicht. Ganz vielleicht, war es der winzige Funken in ihr, der wieder zu glühen Begann. Hoffnung. 

Ellen

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