Donnerstag, 5. Juni 2014

Kurzgeschichte "Zweifel"

Zweifel

Ich bin allein. Höre nichts als das rauschen des Windes und den prasselnden Regen, der die Erde trifft. Sehe nichts als die Wand mit Gegenüber. Rieche nichts als den duft von frischen Gras, der mir in die Nase, durch mein offenes Fenster, weht. Spüre nichts als den kühlen Boden unter mir und meine Gedanken rasen. Ich denke über den Tag nach. Über all die Kleinigkeiten die ich heute vermasselt habe. Ich sehe alles noch so kleine. Ich sehe mich stolpern. Ich höre mich wie ich mich verspreche. Ich sehe alles. Und ich schäme mich für alles. Für sämtliche Fehler und makel. Ich schäme mich für mich selbst. Wieso zur Hölle, bin ausgerechnet ich so verpeilt und tollpatschig. Wieso muss immer mir alles blöde passieren? Auf meiner Stirn müsste Volltrottel stehen, denke ich. Ich weiß ich bin nicht fair. Nicht fair mir selbst Gegenüber und dennoch kann ich es nicht lassen. Zornig schlage ich mit der Faust auf den Boden. Wieso verdammt? Ich schließe die Augen und Atme tief durch. Noch während ich das mache, spüre ich plötzlich etwas neues. Ich spüre sanfte wärme meine Haut umspielen. Entzückt öffne ich die Augen wieder. Die Sonne schaut zwischen den dichten Wolken hindurch. Ich lächle leicht, als ich sehe dass es noch immer regnet. Ich stehe auf und laufe zum Fenster. Sehe mich suchend um. Da entdecke ich ihn. Strahlend und voller Farben sehe ich den Regenbogen am Himmel schimmern. Ich sehe ihn an und spüre nichts als Zufriedenheit. Alle bösen Gedanken sind weg. Jetzt rüge ich mich selbst. Ich sollte nicht immer über all die schlechten Seiten an mir denken. Ich sollte nicht immer in alles etwas hineininterpretieren und denken, dass alle Menschen dieser Welt mich verletzten wollen. Ich sollte nicht immer die Zweifel in mir wüten lassen. Ich bin ja so unaufmerksam. Vielleicht sollte ich stattdessen Dankbar sein. Denn mein Herz schlägt stetig weiter. 

Ellen 

Ich habe übrigens auf meinem anderen Blog ein Gewinnspiel laufen. Wer also Bücher mag und sich nicht an Leserillen stört, kann ja mal vorbeischauen und gucken ob er was findet. 

4 Kommentare:

  1. Hey;-D
    Die Geschichte ist voll schön!!!
    Ich konnte mich gut in die Person hineinversetzen. Manchmal geht es jedem so wie der Person in deiner Geschichte, glaube ich.
    Schönes Wochenende<3 Liebe Grüße;-)

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  2. Hey Ellen,

    wie sehr dein Blog in meiner Abwesenheit wächst und gedeiht, ich freue mich immer wieder, wenn ich hier vorbei schaue und schöne Geschichten und Beiträge deinen Blog verzieheren :)

    Die Geschichte ist wirkich schön und ich hatte echt das Gefühl, als wäre ich die Person, der das passiert. Zweifel kennt denke ich jeder und in deinem Beitrag schreibst du das, was bestimmt schon jedem mal passiert ist. Ganz großes Lob an dich <3 Mach weiter so, ich freue mich von dir zu lesen :)

    Alles alles Liebe, Caterina :)

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    1. Wie lieb von dir, Dankeschön. :)
      Freut mich sehr, dass du hier dennoch ab und zu mal vorbeischaust. :)

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